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Spätherbst

Im phänologischen Gartenjahr stellt der Spätherbst eine besondere Zeit des Übergangs und der Ruhe dar. Die leuchtenden Farben des Frühherbstes beginnen allmählich zu verblassen und machen einem eher gedämpften Farbspektrum Platz. Die Tage werden kürzer und die Nächte länger, was dazu führt, dass die Temperaturen sinken und häufig Nebel entsteht, der den Morgen in ein geheimnisvolles Licht taucht.

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Die Bäume haben zu diesem Zeitpunkt oft schon einen Großteil ihres Laubes verloren. Man kann den kahlen Ästen beim Spiel mit dem Wind zusehen, während das Herbstlaub den Boden bedeckt. Dieses Laub bildet eine schützende Schicht für die Pflanzen und den Boden, und ist gleichzeitig Nährstoffquelle für das kommende Frühjahr.

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In den Gärten wird es ruhiger, da viele Pflanzen ihre Wachstumsphase beendet haben und in die Winterruhe übergehen. Dennoch zeigt sich die Natur nicht gänzlich leblos. Es gibt immer noch einige Pflanzen, wie zum Beispiel den Winterjasmin, die auch in dieser Zeit blühen und Farbtupfer in die ansonsten eher triste Landschaft bringen.

Auch die Tierwelt bereitet sich auf den bevorstehenden Winter vor. Vögel sind emsig dabei, die letzten Samen und Beeren zu finden, bevor sie sich in geschützten Nistplätzen aufhalten oder in wärmere Gefilde ziehen. Insekten finden Unterschlupf in der Laubschicht oder in Rindenspalten, während Igel und andere Kleintiere sich ein Winterquartier suchen.

Die sinkenden Temperaturen lassen zudem oft die ersten Nachtfröste entstehen, die den Boden mit einer feinen Eisschicht überziehen. An manchen Tagen bleibt dieser Reif bis in die Mittagsstunden, was der Landschaft ein kristallines Aussehen verleiht. Der Duft der Luft ist frisch und klar, oft gemischt mit dem erdigen Aroma von feuchtem Laub.


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Für Gärtner ist der Spätherbst eine Zeit des Abschlusses und der Vorbereitung. Es ist eine Gelegenheit, die Ernte einzuholen, Sträucher und Bäume zurückzuschneiden und den Garten winterfest zu machen. Gleichzeitig wird der Grundstein für das kommende Jahr gelegt, indem beispielsweise Blumenzwiebeln für den Frühling gesetzt werden.

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Der Spätherbst im phänologischen Gartenjahr ist somit eine Zeit des Wandels, in der die Natur zur Ruhe kommt und sich auf die kalte Jahreszeit vorbereitet, während gleichzeitig die Vorbereitungen für das erneute Erwachen im Frühjahr getroffen werden. Es ist eine Zeit des Innehaltens und der Besinnung, in der die Schönheit der Natur in subtilen Tönen zum Ausdruck kommt.

Wie lange dauert der Spätherbst?

In der Phänologie, die den jährlichen Zyklus der Pflanzenentwicklung in Bezug auf klimatische Bedingungen betrachtet, wird der Herbst in verschiedene Phasen unterteilt. Der Spätherbst in Deutschland ist eine dieser Phasen und liegt in der Regel zwischen dem Vollherbst und dem Winter. Die Dauer des Spätherbstes kann jedoch von Jahr zu Jahr variieren, da sie stark von den Wetterbedingungen abhängt.

Im phänologischen Kalender, der sich nach den Entwicklungsstadien der Pflanzen richtet, beginnt der Spätherbst, wenn bestimmte Pflanzenarten und Bäume ihr Laub verlieren. Dies geschieht normalerweise irgendwann im November. Der Spätherbst endet, wenn in der Regel im Dezember die ersten dauerhaften Fröste einsetzen und die Vegetationsperiode weitgehend zum Erliegen kommt.

Insgesamt kann man sagen, dass der Spätherbst in Deutschland etwa einen Monat dauert, wobei es je nach Wetterbedingungen und geografischer Lage zu Abweichungen kommen kann. In wärmeren Jahren oder in bestimmten Regionen kann der Spätherbst etwas länger dauern, während er in kälteren Jahren oder in kühleren Regionen kürzer sein kann.

Welche Arbeiten fallen im Kleingarten an?

Im Spätherbst gibt es im Kleingarten verschiedene Arbeiten zu erledigen, um diesen auf den Winter vorzubereiten und gleichzeitig für das kommende Frühjahr zu sorgen.

  1. Laub entfernen: Das herabgefallene Laub sollte von Rasenflächen entfernt werden, um zu verhindern, dass der Rasen darunter erstickt. Das Laub kann als Mulch in Beeten verwendet werden oder auf dem Komposthaufen landen.
  2. Ernte einbringen: Gemüse, das noch im Garten steht, wie zum Beispiel Wurzelgemüse oder Kohl, sollte geerntet werden, bevor der Frost einsetzt.
  3. Pflanzenschutz: Empfindliche Pflanzen und Sträucher sollten mit Reisig, Jute oder Vlies vor Frost geschützt werden. Kübelpflanzen können in ein frostfreies Winterquartier gebracht werden.
  4. Rasenpflege: Der Rasen kann ein letztes Mal gemäht werden, wobei die Schnitthöhe etwas höher eingestellt werden sollte als im Sommer. Es ist auch ratsam, den Rasen zu lüften, um Staunässe zu vermeiden.
  5. Beete vorbereiten: Die Beete sollten von Unkraut befreit werden. Eine Schicht Kompost oder Laub kann als Mulch aufgetragen werden, um den Boden vor Erosion zu schützen und die Bodenstruktur zu verbessern.
  6. Pflanzen von Zwiebeln und Knollen: Blumenzwiebeln wie Tulpen, Narzissen und Krokusse sollten im Spätherbst für die Blüte im Frühjahr gepflanzt werden.
  7. Sträucher und Bäume schneiden: Der Spätherbst ist eine gute Zeit, um Gehölze zurückzuschneiden, da sie in der Winterruhe sind und der Saftfluss minimiert ist.
  8. Gartengeräte pflegen: Gartengeräte sollten gereinigt und gegebenenfalls geschärft werden. Sie sollten trocken gelagert werden, um Rost zu vermeiden.
  9. Wasserversorgung sichern: Wasserleitungen und -behälter sollten entleert werden, um ein Platzen durch Frost zu verhindern.
  10. Nistkästen und Futterstellen für Vögel: Das Anbringen von Nistkästen und das Aufstellen von Futterstellen für Vögel kann helfen, die Tierwelt im Garten zu unterstützen.

Indem man diese Arbeiten im Spätherbst erledigt, sorgt man dafür, dass der Kleingarten gut über den Winter kommt und im Frühjahr wieder voller Leben ist. Es ist auch eine Zeit, in der man die Früchte seiner Arbeit ernten und sich auf die nächste Gartensaison vorbereiten kann.

Soll man die Beete umgraben oder nicht?

Die Frage, ob Beete im Garten umgegraben werden sollen oder nicht, ist seit Jahren Gegenstand von Diskussionen unter Gärtnern. Es gibt unterschiedliche Meinungen und Ansätze, die jeweils ihre Vor- und Nachteile haben. Hier sind die beiden Ansätze im Überblick: Link->

  1. Traditionelles Umgraben: Früher war es üblich, die Beete im Herbst umzugraben, um den Boden zu lockern und Unkraut sowie Pflanzenreste zu untergraben. Dies wurde oft als notwendig erachtet, um den Boden für die nächste Saison vorzubereiten. Das Umgraben kann insbesondere bei schweren und verdichteten Böden hilfreich sein, um die Struktur zu verbessern.
  2. Verzicht auf Umgraben (No-Dig-Methode): In den letzten Jahren gewinnt ein alternativer Ansatz an Beliebtheit, der darauf verzichtet, die Beete umzugraben. Stattdessen wird organisches Material wie Kompost oder Mulch auf die Oberfläche aufgetragen. Die Idee ist, dass dies eine natürlichere Methode ist, die die Bodenstruktur und das Bodenleben fördert. Durch das Nicht-Umgraben werden außerdem die natürlichen Bodenschichten nicht gestört und es wird weniger Unkraut an die Oberfläche gebracht.

Beide Ansätze haben ihre Berechtigung und es hängt von verschiedenen Faktoren ab, welcher Ansatz für den eigenen Garten am besten geeignet ist. Zu diesen Faktoren gehören unter anderem die Bodenbeschaffenheit, das Klima und die Art der Pflanzen, die angebaut werden sollen.

Generell kann gesagt werden, dass der Verzicht auf das Umgraben (No-Dig-Methode) in vielen Fällen vorteilhaft sein kann, insbesondere wenn der Boden bereits eine gute Struktur hat und es ein Ziel ist, ein gesundes Bodenleben zu fördern. In einigen Situationen, primär bei stark verdichteten oder vernachlässigten Böden, kann jedoch ein gelegentliches Umgraben hilfreich sein, um die Bodenstruktur zu verbessern.

Es ist wichtig, auf die spezifischen Bedingungen im eigenen Garten zu achten und gegebenenfalls verschiedene Methoden auszuprobieren, um herauszufinden, welche am besten funktioniert.

Zeit für die Vorfreude auf die neue Gartensaison

Im Spätherbst, wenn die Tage kürzer werden und die Natur sich auf die Winterpause vorbereitet, beginnt bei vielen Gärtnern eine besondere Art von Vorfreude auf die neue Gartensaison. Diese Vorfreude ist geprägt von Träumen, Planungen und einer tiefen Verbundenheit mit dem natürlichen Zyklus der Jahreszeiten.

Während die Bäume ihre Blätter verlieren und der erste Frost den Boden mit einer zarten Eisschicht überzieht, denken Gärtnern oft schon an das Erwachen der Natur im Frühling. In Gedanken sehen sie die ersten Knospen sprießen, riechen den Duft frisch erblühender Blumen und fühlen die wärmenden Strahlen der Frühlingssonne auf der Haut.

In den gemütlichen Abendstunden im Haus, oft mit einer Tasse Tee oder Kaffee in der Hand, durchstöbern viele Gartenliebhaber Kataloge und Websites auf der Suche nach neuen Pflanzen, die sie in der kommenden Saison ausprobieren möchten. Das Studieren von Saatgutkatalogen und das Entdecken neuer Sorten weckt die Vorstellungskraft und lässt die Gärtnern von üppigen Beeten, bunten Blumen und reichlichen Ernten träumen.

Das Skizzieren von Gartenplänen und das Nachdenken über neue Anordnungen von Pflanzen, Beeten und Gartenwegen ist ebenfalls ein wichtiger Teil dieser Vorfreude. Es vermittelt das Gefühl, ein Künstler zu sein, der mit einem leeren Blatt Papier und einer Palette voller Möglichkeiten arbeitet.

In der ruhigen Atmosphäre des Spätherbstes empfinden viele auch eine tiefe Dankbarkeit für das, was die Natur zu bieten hat, und ein Gefühl der Verantwortung, achtsam und respektvoll mit ihr umzugehen. Diese innere Verbundenheit und das Bewusstsein für den Kreislauf des Lebens verstärken die Vorfreude auf das, was kommen mag.

Schließlich gibt es auch ein Element der Ungeduld und des Zählens der Tage, bis der Winter vorbei ist und der Garten wieder zum Leben erweckt werden kann. Jeder Schneefall und jede kalte Nacht erinnern daran, dass die Natur ihre Zeit braucht, aber auch, dass nach dem Winter immer der Frühling folgt.

Insgesamt ist die Vorfreude im Spätherbst auf die neue Gartensaison ein komplexes Gefühl, das Träume, Planung, Verbundenheit mit der Natur und die Erwartung des Neuanfangs beinhaltet. Es ist eine Zeit, in der die Liebe zum Garten und die Faszination für das Wunder des Wachstums und der Erneuerung besonders intensiv sind.

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Ein Kommentar

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