Kompost
Wer einen Garten sein Eigen nennt, tut gut daran, die unvermeidlich anfallenden „Abfälle“ wie Rasenschnitt oder Pflanzenreste nicht einfach in der Mülltonne zu entsorgen, sondern sie wieder in den Biokreislauf zurückzuführen. Auch Küchenabfälle, unbeschichtetes Papier oder beispielsweise Kaffeesatz lassen sich in wertvollen Humus verwandeln.
Was ist Kompost?
Komposterde, auch Kompost genannt, ist eine Art von organischem Dünger, der durch den natürlichen Zersetzungsprozess von organischen Materialien wie Küchenabfällen (Gemüsereste, Kaffeesatz etc.), Gartenabfällen (Blätter, Gras, Zweige etc.) und manchmal tierischen Produkten (z.B. Kuhdung) erzeugt wird.
Dieser Zersetzungsprozess wird durch Mikroorganismen wie Bakterien und Pilzen sowie größeren Organismen wie Würmern und Insekten durchgeführt. Sie zerlegen das organische Material in seine Grundbestandteile, wodurch ein reichhaltiger, nährstoffreicher Bodenverbesserer entsteht.
Komposterde ist sehr nützlich in Gärten und Landwirtschaft, da sie nicht nur die Bodenstruktur verbessert und das Wasserhaltevermögen erhöht, sondern auch eine Vielzahl von Nährstoffen liefert, die Pflanzen zum Wachsen benötigen. Darüber hinaus hilft sie dabei, den Boden gesund zu halten, indem sie das biologische Gleichgewicht des Bodens unterstützt und hilft, Krankheiten und Schädlinge zu bekämpfen.
Wie kompostiere ich richtig?
Kompostieren ist ein großartiger Weg, um organische Abfälle zu recyceln und nährstoffreichen Dünger für Ihren Garten zu erstellen. Hier sind einige grundlegende Schritte, um richtig zu kompostieren:
- Wählen Sie den richtigen Platz aus: Wählen Sie einen Platz in Ihrem Garten, der leicht zugänglich und teilweise schattig ist. Direkte Sonneneinstrahlung kann dazu führen, dass der Komposthaufen zu schnell austrocknet.
- Beginnen Sie Ihren Komposthaufen oder Kompostbehälter: Sie können einen Haufen direkt auf dem Boden anlegen oder einen speziellen Kompostbehälter verwenden. Wenn Sie einen Haufen anlegen, ist es oft hilfreich, mit einer Schicht von groben braunen Materialien wie kleinen Zweigen oder Stroh zu beginnen, um die Belüftung und den Wasserabfluss zu fördern.
- Fügen Sie organische Abfälle hinzu: Es gibt zwei Haupttypen von organischen Abfällen, die Sie Ihrem Komposthaufen hinzufügen können: grüne Abfälle (wie Gemüseabfälle, Kaffeesatz, frisch gemähtes Gras) liefern Stickstoff, und braune Abfälle (wie trockene Blätter, Pappe, Stroh, Holzspäne) liefern Kohlenstoff. Ein gutes Verhältnis ist etwa 1 Teil grüne zu 3 Teilen braune Materialien.
- Halten Sie Ihren Komposthaufen feucht und belüftet: Mikroorganismen benötigen Wasser und Sauerstoff, um organisches Material abzubauen. Der Kompost sollte so feucht wie ein ausgedrückter Schwamm sein und regelmäßig (etwa einmal pro Woche) umgedreht oder durchmischt werden, um Luftzufuhr zu gewährleisten.
- Warten Sie, bis der Kompost fertig ist: Dies kann einige Wochen bis Monate dauern, je nach Bedingungen und Materialien. Sie wissen, dass der Kompost fertig ist, wenn er dunkelbraun ist, nach Erde riecht und die ursprünglichen Materialien nicht mehr erkennbar sind.
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Kompost umsetzen? Was ist das denn und warum ist es wichtig?
Den Kompost umsetzen lässt sich am besten mit Suppe umrühren vergleichen. Damit unten nichts anbrennt und alles gleichmäßig warm wird, sozusagen. Beim Umsetzen wird die Rotte aufgelockert und mit Sauerstoff angereichert. Gleichzeitig kann man reifen Kompost ernten.
Dazu wird das Material durchgesiebt, der feine Kompost entnommen und die noch groben Bestandteile können weiter verrotten. Beim Sieben darauf achten, dass sich keine Schneckeneier unter den Kompost gemogelt haben. Es sind kleine weiße Kügelchen und leicht zu erkennen. Wird ein Behälter neu angesetzt, kann man ein, zwei Schaufeln frische Komposterde als Starthilfe beigeben.
Wie oft muss der Kompost umgesetzt werden?
Wie oft Sie Ihren Kompost umsetzen müssen, hängt von einigen Faktoren ab, darunter die Größe Ihres Komposthaufens, die Arten von Materialien, die Sie hinzufügen, und das Klima in Ihrer Region. Im Allgemeinen ist es jedoch eine gute Praxis, den Kompost mindestens einmal pro Jahr umzusetzen.
Das Umschichten des Komposts fördert die Belüftung, die für die Mikroorganismen, die beim Kompostierungsprozess helfen, lebensnotwendig ist. Ohne genügend Sauerstoff kann der Kompostierungsprozess anaerob werden, was zu unangenehmen Gerüchen führt und den Zersetzungsprozess verlangsamt.
Es ist wichtig zu beachten, dass es viele verschiedene Methoden und Ansätze für das Kompostieren gibt, und einige erfordern weniger Wartung als andere.
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Zum Beispiel, bei der sogenannten „kalt Kompostierung“ Methode, fügen Sie einfach regelmäßig Materialien zu Ihrem Komposthaufen hinzu und lassen Sie ihn über einen längeren Zeitraum hinweg natürlich zersetzen, ohne dass ein Umschichten notwendig ist. Dieser Prozess dauert jedoch länger als aktiv verwaltete Methoden.
Im Allgemeinen kann man sagen, dass häufigeres Umschichten zu schnellerer Kompostierung führt. Aber selbst wenn Sie nicht in der Lage sind, es öfter zu tun, wird Ihr Komposthaufen immer noch kompostieren – es könnte nur etwas länger dauern.
Welche Behälter eignen sich besser als Komposter?
Dem Verrottungsprozess ist es egal, ob er in einem Holz-, Draht- oder Kunststoff-Behälter (Thermokomposter) oder frei aufgeschichtet stattfindet, solange die Bedingungen so ideal wie möglich sind. Es ist eine individuelle Entscheidung, wobei der Preis und die Optik entscheidend sein dürften.
Behälter aus verzinkten Draht sind langlebiger als Holzlattenkomposter. Kunststoffbehälter eignen sich nur für eher kleine Gärten und sind in der praktischen Handhabung beim Umsetzen eher im Nachteil.
Wichtig ist eine ausreichende Luftzufuhr und nach Möglichkeit ein Deckel, um eine Durchnässung zu verhindern.
Wo sollte ein Komposter stehen?
Wie weiter oben schon erwähnt, ist ein Platz im Halbschatten vorteilhaft. Pralle Sonneneinstrahlung lässt in schnell austrocknen. Eine zugige Ecke im Dauerschatten verhindert das richtige Klima für die Mikroorganismen.
Der/die Komposter müssen auch mit einer Schubkarre gut erreichbar sein. Ausreichend Platz und ein sicherer Stand erleichtern das Umsetzen. Als Blickfang ist ein Komposter eher wenig geeignet, aber man kann ihn unauffällig mit einer entsprechenden Bepflanzung rundherum ins Gartenbild integrieren. Auf gar keinen Fall sollte ein Komposter auf einem Betonfundament stehen, damit keine Staunässe entsteht.

Was darf in den Kompost und was nicht?
Einige Dinge sollten nicht kompostiert werden, wie z.B. Fleisch, Milchprodukte und kranke Pflanzen, da diese Krankheitserreger oder Schädlinge anziehen können. Auch sollten Sie keine Pflanzen kompostieren, die mit Herbiziden oder Pestiziden behandelt wurden, da diese Chemikalien im fertigen Kompost verbleiben können.
Der gesunde Menschenverstand sollte eigentlich ausreichen, um für die richtige Befüllung zu sorgen. Vom einem Pilz befallene Pflanzenreste gehören ebenso wenig in einen Komposthaufen wie Katzenstreu, Plastik oder Metall. Auch Unkraut (neudeutsch: Beikraut) mit Samenständen ist eher unvorteilhaft, wenn der Komposter nicht auf die richtige Betriebstemperatur kommt. Dann nämlich wird der fertige Kompost unfreiwillig zum Samenspender und man sät Unkraut aus.
Fleischhaltige Essensreste locken Ratten an und sorgen nicht immer für einen angenehmen Geruch. Zu nasser Rasenschnitt verklumpt und sollte, wenn möglich, mit Häckseln, Stroh oder Papierschnipseln aus unbeschichtetem Papier (Zeitungen) vermengt werden. Ansonsten ist eine gute Mischung aus pflanzlichen Küchenabfällen und kleinen Zweigen, Laub und Gras ideal.
Fazit
Komposterde aus dem eigenen Garten ist ein wertvolles Bio-Produkt. Es sorgt für einen perfekten Biokreislauf, indem man dem Boden einen Teil von dem zurückgibt, was die Pflanzen ihm entzogen haben.
Weitere, ergänzende Informationen gibt es beim NABU.
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