Ein oder mehrere Hochbeete können eine erhebliche Erleichterung für die anfallenden Gartenarbeiten im Kleingarten sein. Es liegt auf der Hand, dass stundenlanges Arbeiten in tief gebückter Haltung oft Ursache für Rückenschmerzen sein kann.
Wesentlich schonender geht die Arbeit in Hochbeeten vonstatten. Ein Hochbeet hat aber nicht nur Vorteile, sondern im Vergleich zum normalen Gemüsebeet gibt es einiges zu beachten. Was das im Einzelnen ist, soll hier erläutert werden.
Wo ist der beste Platz für ein Hochbeet?
Wer einen Kleingarten neu plant oder anlegt, sollte einen geeigneten Platz für ein oder mehrere Hochbeete gleich mit einplanen. Idealerweise werden Hochbeete nicht von Bäumen oder Gebäuden beschattet.
Wenn es in Nord-Südrichtung ausgerichtet ist, nehmen sich die Pflanzen im Hochbeet nicht gegenseitig das Licht weg.
Wenn jetzt das Hochbeet noch von allen Seiten zugänglich und damit leicht zu bearbeiten ist, ist der ideale Platz gefunden.
Ein Hochbeet muss nach unten offen bleiben, damit sich keine Staunässe bildet und es anfängt zu faulen. Der Untergrund sollte daher eben und durchlässig sein.
Die Nachteile eines Hochbeets
Hochbeete fallen nicht vom Himmel. Man muss sie kaufen oder bauen, es fallen also Kosten für die Anschaffung bzw. das Material an.
Dann muss das Hochbeet befüllt werden. Dazu braucht man für die untersten Lagen Füllstoff in Form von Ästen und Zweigen, Grassoden, Grasschnitt, Blätter, unbedruckte Pappe – alles, was kompostierbar ist.
Nur die oberste Schicht besteht tatsächlich aus Gartenerde. Das führt dazu, dass sich Gießwasser nicht lange in der oberen Bodenschicht hält und ein Hochbeet schneller austrocknet wie ein herkömmliches Gemüsebeet.
Ein Hochbeet muss also öfter gegossen werden.
Im Laufe eines Jahres wird das Hochbeet in sich zusammensacken, weil die unteren Schichten kompostieren. Es muss in den ersten Jahren jährlich Gartenerde nachgefüllt werden, wenn man den Vorteil des Nichtbückens beibehalten will.
Ein Hochbeet aus Holz wird auch nicht ewig halten, sondern mit der Zeit verrotten und reparaturbedürftig werden.
Praxistipp:
Im Handel erhältliche Holzkomposter eignen sich hervorragend als Hochbeet. Durch ihre geringe Grundfläche von meist ein mal einen Meter sind sie leicht und schnell zu befüllen. Die einzelnen Bretter lassen sich austauschen.
Diese Steckkomposter kosten zwischen zwanzig und dreißig Euro und sind eine preiswerte Alternative.
Welches Material eignet sich für ein Hochbeet?
Das nach wie vor gängigste Material für Hochbeete ist Holz. Hier sind der Preis und die Haltbarkeit ausschlaggebend. Terrassenhölzer wie Douglasie oder Lärche halten länger, sind aber entsprechend teurer.
Einfacher Rauhspund aus Fichte ist deutlich preiswerter, wird aber ohne entsprechenden Schutz schnell verrotten.
Mittlerweile gibt es auch Hochbeete aus recyceltem Plastik oder Metall. Wer diese Materialien mit seinem ästhetischen Gewissen im Kleingarten vereinbaren kann, hat zumindest in puncto Haltbarkeit einiges mehr zu erwarten.
Letztendlich kann man auch aus Stein oder Gabionen ein Hochbeet anfertigen, die aber mehr dekorativen Charakter haben und in einem Gemüsegarten eher fehl am Platz sind.
Ein Hochbeet selbst bauen?
Neben Bausätzen aus Holz kann man sich auch die Materialien selbst zusammen stellen. Manche findige Kleingärtner zimmern sich auch Hochbeete aus Paletten. Der Fantasie sind hier keine Grenzen gesetzt.
Wichtig ist es, die Dimensionierung nicht zu unterschätzen. Es bildet sich ein immenser Druck an den Längsseiten, so dass man ohne eine Querverstrebung Hochbeete nicht beliebig lang bauen kann.
Auch bei der Höhe sollte man etwa 80 cm nicht überschreiten, auch wenn es verlockend ist, in Stehhöhe arbeiten zu wollen.
Nicht zu vergessen ist ein Wühlmausschutz am Boden. Auch Feldmäuse würden gerne in den warmen Schichten, wo Zweige und Äste Hohlräume bilden, gerne ihre Nester bauen, wenn man ihnen freien Zutritt gewährt.
Wann ist der beste Zeitpunkt, ein Hochbeet anzulegen?
Ein Hochbeet zu bauen und aufzustellen ist kein Wochenendprojekt, denn es erfordert neben der Planung auch die Vorbereitung.
Allein für das Befüllen muss Material gesammelt werden und je nach Größe des Hochbeets kann das schon eine Herausforderung sein.
Es ist daher ratsam, schon vorher Baumschnitt, Blätter, unbedruckte Wellpappe etc. zu sammeln und aufzuheben.
Anzeige*
Die Vorteile eines Hochbeets
Bei einem richtig befüllten Hochbeet entsteht durch die Kompostierung des Materials Wärme.
Dadurch und durch den isolierenden Effekt der Füllschichten ist der Wurzelbereich der Pflanzen in einem Hochbeet wärmer als in einem herkömmlichen Beet. Daraus erfolgt schnellerer Wuchs und frühere Ernte.
Auch ist die Erreichbarkeit für Schnecken nicht ganz so einfach wie auf dem Boden. Schafft man hier noch eine mechanische Barriere, ist es für Schnecken nahezu unmöglich, ins gelobte Land zu kommen.
Natürlich muss man Sorge dafür tragen, nicht irrtümlich mit dem eigenen Kompost Schneckeneier einzutragen, sonst war die Mühe umsonst.
In der Regel befüllt man die obere Schicht mit frischer Erde und frischt je nach Bedarf jährlich auf. Dadurch ist die Qualität des Bodens besser, weil lockerer und frischer. Mit etwas Kompost kann der Boden jung und vital gehalten werden.
Letztendlich sind nicht in jedem Kleingarten ideale Bodenbedingungen vorzufinden. Durch ein oder mehrere Hochbeete ist man unabhängig von den lokalen Gegebenheiten und kann für seine Kräuter oder Gemüse bessere Anbaubedingungen schaffen.
Fazit
Nicht nur wegen der Rückenschonung ist ein Hochbeet eine sinnvolle Ergänzung im Kleingarten. Auch für jüngere Menschen sind die Vorteile eines Hochbeets nicht von der Hand zu weisen.
Schnellerer Wuchs der Pflanzen und besserer Schutz vor Schnecken und Kaninchen sorgen für besseren Ertrag.
Durch den Temperaturvorteil gegenüber eines Bodenbeetes wird die Nutzbarkeit zeitlich verlängert. Man kann früher pflanzen und länger ernten.