Pflanzen vorziehen
Warum Pflanzen vorziehen? Manche Gemüsepflanzen benötigen eine längere Zeit, um zu keimen und sich auszubilden. Für manche Breitengrade – gerade im Norden – würde die Vegetationsperiode für nicht einheimische Pflanzen wie Chili und einige Tomatensorten schlichtweg zu kurz sein, um reife Früchte auszubilden.
Dem kann man abhelfen, indem man die Pflanzen vorzieht. Das macht natürlich nur Sinn, wenn für das entsprechende Saatgut ausreichend Wärme und Licht zur Verfügung gestellt werden kann.
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Welche Gemüse kann man vorziehen?
Grundsätzlich kann man nahezu jedes Gemüse vorziehen, aber nicht bei jedem Gemüse macht es auch Sinn. Zunächst einmal ist es Bestandteil der Gartenplanung bzw. des Bebauungsplans, aus dem hervorgehen sollte, was in dieser Saison angebaut werden soll.
Danach richtet sich dann der Bedarf an Pflanzen. Bei der Anzahl der Sämlinge sollte man sich eine gewisse Reserve gönnen, nicht jedes Samenkorn geht auf und nicht aus jedem aufgegangenem Saatkorn erwächst eine starke Pflanze.
Sollte sich die Reserve später als überflüssig herausstellen, kann man das Pflanzgut an Gartennachbarn abgeben oder schauen, ob sich nicht doch noch ein Plätzchen im Garten finden lässt. Vielleicht experimentiert man mit einem Standort, der von den Empfehlungen etwas abweicht.
Tomaten sind eine beliebte Pflanze zum Anbau auf der Fensterbank, da sie leckere Früchte produzieren und relativ einfach zu züchten sind. Hier sind einige ausführlichere Informationen zum Anbau von Tomaten auf der Fensterbank:
- Aussaat: Starten Sie die Aussaat im zeitigen Frühjahr, etwa sechs bis acht Wochen bevor Sie die Tomatenpflanze ins Freie pflanzen möchten. Platzieren Sie ein oder zwei Samen in einem kleinen Topf oder Torfquelltöpfchen und bedecken Sie sie mit einer dünnen Schicht Erde. Halten Sie den Boden feucht und stellen Sie den Topf an einen warmen, sonnigen Ort.
- Pflege: Wenn die Sämlinge erscheinen, stellen Sie sicher, dass sie genügend Licht bekommen. Wenn möglich, stellen Sie sie an einen sonnigen Fensterplatz oder verwenden Sie eine Pflanzenlampe. Halten Sie den Boden feucht, aber nicht zu nass. Düngen Sie die Pflanzen alle zwei Wochen mit einem geeigneten Dünger.
- Verpflanzung: Wenn die Sämlinge groß genug sind und das Wetter warm genug ist, können Sie sie ins Freie verpflanzen oder in einen größeren Topf auf der Fensterbank umtopfen. Stellen Sie sicher, dass der neue Topf groß genug ist und dass Sie die Tomatenpflanze vorsichtig aus dem alten Topf entfernen, um die Wurzeln nicht zu beschädigen.
Chili- und Paprikapflanzen sind auch eine gute Wahl für die Fensterbank, da sie viel Wärme und Sonnenlicht benötigen. Für sie gilt im Prinzip dasselbe wie für Tomaten.
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Es gibt noch viele weitere Pflanzen, die auf der Fensterbank vorgezogen werden können. Achten Sie darauf, dass sie genug Licht und Wasser bekommen und dass sie für die Bedingungen in Ihrem Haus geeignet sind.
Pflanzen vorziehen – was braucht man?
- Saatgut
- Anzuchtschalen oder -behälter
- Anzuchterde
- Licht und Wärme
- Sprühflasche oder Ballondusche
Reicht das Licht auf meiner Fensterbank?
Pflanzen benötigen Licht, um Fotosynthese durchzuführen und Energie zu produzieren. Auf einer Fensterbank sollte man darauf achten, dass die Pflanzen mindestens 6 Stunden direktes Sonnenlicht pro Tag bekommen. Ideal sind 9 bis 12 Stunden.
Wenn das Fenster nach Norden gerichtet ist, kann es nötig sein, die Pflanzen zusätzlich zu beleuchten, um sicherzustellen, dass sie genügend Licht erhalten.
Es ist auch wichtig zu beachten, dass zu viel direkte Sonne die Blätter verbrennen und die Pflanzen beschädigen kann. In diesem Fall sollte man die Pflanzen vorübergehend beschatten oder sie auf einen Platz stellen, an dem sie diffuses Licht erhalten.

Kann ich jede Lampe verwenden?
Pflanzen benötigen hauptsächlich Licht im Bereich des Fotosynthese-aktiven Spektrums (400-700 nm), insbesondere die Anteile von rotem und blauem Licht, die aber in den handelsüblichen LED-Lampen mit Tageslichtweiß enthalten sind. Diese Wellenlängen fördern das Wachstum von Pflanzen und die Fotosynthese.
Ausreichend Wärme können spezielle Unterlegmatten bieten, aber es tut auch ein eventuell bereits vorhandenes Heizkissen auf unterster Stufe. Gerade in Zeiten des Energiesparens ist es wenig zielführend, wegen der Anzucht von Gemüsepflanzen die Heizung extra aufzudrehen.
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Anforderungen an die Anzuchterde
Anzuchterde ist speziell für die Anzucht von Pflanzen entwickelt und hat einige Besonderheiten im Vergleich zu normaler Gartenerde oder Blumenerde. Sie hat eine sehr feinkörnige Struktur, die es ermöglicht, dass junge Pflanzenwurzeln schnell und einfach in die Erde eindringen können.
Anzuchterde enthält viele Nährstoffe, die für das Wachstum der Pflanzen notwendig sind. Diese Nährstoffe sind auf die Bedürfnisse junger Pflanzen abgestimmt und unterstützen ihr schnelles Wachstum. Außerdem hat sie einen geringen Salzgehalt, um sicherzustellen, dass junge Pflanzen nicht durch eine zu hohe Salzkonzentration in der Erde geschädigt werden.
Anzuchterde ist sehr locker und hat eine hohe Luftdurchlässigkeit, was wichtig ist, um sicherzustellen, dass die Wurzeln genügend Sauerstoff bekommen. Sie wird oft sterilisiert, um Keime und Krankheitserreger abzutöten, die das Wachstum der jungen Pflanzen beeinträchtigen können.
Der pH-Wert von Anzuchterde ist oft auf den Bedarf junger Pflanzen abgestimmt, um ein optimales Wachstum zu gewährleisten. Es ist wichtig zu beachten, dass Anzuchterde nicht als Dauersubstrat geeignet ist und nach der Anzucht in eine andere Erde umgetopft werden sollte, die den spezifischen Bedürfnissen der jeweiligen Pflanzenart entspricht.
Anzuchterde ohne Nährstoffe ist in der Regel keine gängige Variante, da junge Pflanzen in der Anfangsphase ihres Wachstums auf eine ausreichende Versorgung mit Nährstoffen angewiesen sind. Die meisten Anzuchterden enthalten daher eine ausgewogene Mischung aus Nährstoffen, die speziell auf die Bedürfnisse junger Pflanzen abgestimmt ist.
Allerdings kann es in manchen Fällen sinnvoll sein, Anzuchterde ohne Nährstoffe zu verwenden. Zum Beispiel, wenn man empfindliche Pflanzenarten wie Kakteen oder Sukkulenten anziehen möchte, die empfindlich auf übermäßige Düngung reagieren. In diesem Fall kann es sinnvoll sein, Anzuchterde ohne zusätzliche Nährstoffe zu verwenden und die Pflanzen später mit einem speziellen Dünger zu versorgen.
Es ist jedoch wichtig zu beachten, dass eine Anzuchterde ohne Nährstoffe nicht unbedingt bedeutet, dass sie keine Spuren von Nährstoffen enthält. Es kann immer noch geringe Mengen an Nährstoffen geben, die von der verwendeten Rohstoffmischung stammen. Es ist daher ratsam, die spezifischen Bedürfnisse der Pflanzen zu berücksichtigen und gegebenenfalls eine Anzuchterde zu wählen, die auf die Bedürfnisse der Pflanzen abgestimmt ist.
Die genaue Zusammensetzung von Anzuchterde kann je nach Hersteller und Verwendungszweck leicht variieren, aber in der Regel enthält Anzuchterde eine ausgewogene Mischung aus verschiedenen Komponenten, um ein optimales Wachstum der jungen Pflanzen zu gewährleisten. Die häufigsten Bestandteile von Anzuchterde sind:
- Torf: Torf ist ein häufig verwendeter Bestandteil von Anzuchterde, da er eine hohe Wasserspeicherkapazität hat und eine gute Luftdurchlässigkeit bietet.
- Vermiculit/Perlite: Vermiculit oder Perlite werden häufig als Zuschlagstoffe verwendet, um die Struktur der Anzuchterde zu verbessern und die Luft- und Wasserdurchlässigkeit zu erhöhen.
- Kompost: Kompost wird manchmal als Bestandteil von Anzuchterde verwendet, um das Bodenleben zu fördern und zusätzliche Nährstoffe bereitzustellen.
- Sand: Sand wird manchmal als Zuschlagstoff verwendet, um die Struktur der Anzuchterde zu verbessern und die Entwässerung zu erhöhen.
- Dünger: Anzuchterde enthält oft einen ausgewogenen Mix von Düngemitteln, um eine optimale Versorgung der jungen Pflanzen mit Nährstoffen zu gewährleisten.
- Kalk: Kalk wird manchmal als Bestandteil von Anzuchterde verwendet, um den pH-Wert der Erde zu erhöhen und somit das Wachstum der Pflanzen zu fördern.
Es ist wichtig zu beachten, dass die Zusammensetzung der Anzuchterde je nach Anwendungsbereich und Pflanzenart variieren kann. Es ist daher ratsam, sich vor dem Kauf von Anzuchterde über die spezifischen Bedürfnisse der zu anzüchtenden Pflanzen zu informieren, um die am besten geeignete Anzuchterde auszuwählen.