Die Frage nach einer Toilette im Kleingarten ist eine komplexe Angelegenheit, die verschiedene Herausforderungen und Probleme mit sich bringt. Kleingärten sind eine beliebte Möglichkeit für Stadtbewohner, sich in der Natur zu erholen und ihr eigenes Gemüse anzubauen. Jedoch führt die Notwendigkeit von Sanitäranlagen in diesen kleinen, oft abgelegenen Parzellen zu zahlreichen Herausforderungen. In dieser Einführung werde ich einige der wichtigsten Probleme im Zusammenhang mit Toiletten in Kleingärten erläutern.
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Mangel an sanitären Einrichtungen: Viele Kleingartenanlagen verfügen nicht über angemessene sanitäre Einrichtungen. Dies kann dazu führen, dass Gärtner gezwungen sind, improvisierte Lösungen zu finden, wie etwa das Graben von Gruben oder das Aufstellen von provisorischen Toiletten. Dies ist nicht nur unhygienisch, sondern kann auch Umweltauswirkungen haben, da Abwässer nicht ordnungsgemäß entsorgt werden.
Umweltauswirkungen: Die unsachgemäße Entsorgung von Abwässern in Kleingärten kann zu Umweltproblemen führen. Ungereinigtes Abwasser kann das Grundwasser verschmutzen und schädliche Auswirkungen auf die umliegende Natur haben. Dies betrifft nicht nur die Pflanzen und Tiere in den Kleingärten, sondern auch die umgebenden Ökosysteme.
Gesundheitsrisiken: Mangelnde sanitäre Einrichtungen können auch Gesundheitsrisiken für die Nutzer und ihre Gemeinschaften darstellen. Unhygienische Bedingungen können die Verbreitung von Krankheiten begünstigen, insbesondere in Gemeinschaftsanlagen, wo viele Menschen denselben Raum nutzen.
Rechtliche Fragen: Es gibt es Vorschriften und Gesetze, die die Errichtung und Nutzung von Toiletten in Kleingärten regeln. Diese Vorschriften können komplex sein und es den Gartenbesitzern schwer machen, sich an die geltenden Regeln zu halten.
Insgesamt zeigt sich, dass die Toilettenfrage in Kleingärten eine Reihe von Herausforderungen aufwirft, die sowohl ökologische als auch soziale Auswirkungen haben können. Es ist wichtig, angemessene Lösungen zu finden, um die Bedürfnisse der Kleingärtner nach sanitären Einrichtungen zu erfüllen, ohne dabei die Umwelt zu gefährden oder die Gesundheit der Nutzer zu gefährden. Dies erfordert eine sorgfältige Planung, finanzielle Unterstützung und die Einhaltung von Vorschriften und Best Practices.
In Deutschland sind verschiedene Gesetze und Behörden für die Regelung und Überwachung von sanitären Einrichtungen in Kleingärten zuständig. Hier sind einige der relevanten Gesetze und Behörden:
Bundeskleingartengesetz (BKleingG): Das Bundeskleingartengesetz ist das zentrale Gesetz, das die Nutzung und Bewirtschaftung von Kleingärten in Deutschland regelt.
Kommunale Vorschriften: Die Gemeinden und Städte in Deutschland können ebenfalls lokale Vorschriften und Verordnungen erlassen, die die Nutzung von Kleingärten und die Errichtung von Sanitäranlagen in Kleingärten regeln. Diese Vorschriften können von Gemeinde zu Gemeinde variieren.
Umweltämter: In Bezug auf Umweltauswirkungen, insbesondere im Zusammenhang mit Abwasserentsorgung, können auch Umweltämter eine Rolle spielen. Sie überwachen, ob Abwässer ordnungsgemäß entsorgt werden und keine Umweltschäden verursachen.
Es ist wichtig zu beachten, dass die genauen Zuständigkeiten und Vorschriften je nach Bundesland und Kommune unterschiedlich sein können. Daher ist es ratsam, sich bei der örtlichen Kleingartenvereinigung oder den örtlichen Behörden zu erkundigen, um genaue Informationen zu den geltenden Gesetzen und Vorschriften in Ihrer Region zu erhalten.
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Die Begriffe „obere“ und „untere“ Wasserbehörden sind in Deutschland gebräuchlich und beziehen sich auf die Verwaltung und Regulierung von Wasserressourcen auf unterschiedlichen Ebenen. Hier ist eine Erklärung dieser Begriffe:
- Obere Wasserbehörde: Die obere Wasserbehörde ist in Deutschland in der Regel auf Landesebene angesiedelt. Sie ist zuständig für die Bewirtschaftung und Regulierung von Oberflächen- und Grundwasser in einem bestimmten Bundesland. Die Aufgaben der oberen Wasserbehörde umfassen die Festlegung von Wasserrechtsverfügungen, die Genehmigung von Wasserentnahmen, die Überwachung der Wasserqualität und die Umsetzung von Maßnahmen zum Schutz der Gewässer und des Wasserkreislaufs auf Landesebene.
- Untere Wasserbehörde: Die untere Wasserbehörde ist auf der Ebene der Landkreise oder kreisfreien Städte angesiedelt. Ihre Hauptaufgabe besteht darin, die Wasserressourcen innerhalb ihres Zuständigkeitsbereichs zu überwachen und zu verwalten. Dies beinhaltet die Erteilung von Genehmigungen für Wasserentnahmen, die Kontrolle von Abwasserentsorgungseinrichtungen, die Umsetzung von Gewässerschutzmaßnahmen auf lokaler Ebene und die Koordination von Maßnahmen im Zusammenhang mit Hochwasserschutz und Wasserwirtschaft.
Die Aufteilung in obere und untere Wasserbehörden ist Teil des deutschen Wasserrechts und dient dazu, die Verwaltung und Regulierung von Wasserressourcen auf verschiedenen Verwaltungsebenen zu koordinieren. Dieses System ermöglicht eine effiziente und angepasste Bewirtschaftung der Wasserressourcen von der landesweiten Ebene bis hin zur örtlichen Ebene.
Sind Toiletten im Garten erlaubt?
Was erlaubt uns also das Bundeskleingartengesetz ?
Hier müsste doch eigentlich drin stehen, ob eine Toilette im Kleingarten erlaubt ist oder nicht. Dummerweise wird es hier mit keinem Wort direkt erwähnt. Aber zum Thema Gartenlaube steht im Bundeskleingartengesetz:
Sie darf nach ihrer Beschaffenheit, insbesondere nach ihrer Ausstattung und Einrichtung, nicht zum dauernden Wohnen geeignet sein.
Bundeskleingartengesetz
Es ist also davon auszugehen, dass dauerndes Wohnen eine Spültoilette, wie wir sie aus unseren Häusern oder Wohnungen kennen, voraussetzen würde und diese wiederum einen Wasseranschluss. Und hier liegt der Hase im Pfeffer. Denn wir dürfen im Kleingarten zwar Wasser aus dem kommunalen Wassernetz zum Pflanzengießen verwenden, auch zum Trinken oder Kaffee kochen, aber mehr auch nicht.
Wenn wir damit waschen oder es zum Spülen einer Toilette verwenden, wird aus Wasser Abwasser. Und hier kommt die sogenannte untere Wasserbehörde ins Spiel. Denn Abwasser muss fachgerecht entsorgt werden. Dazu wird es über ein System aus Abwasserrohren abgeführt, gesammelt und geklärt, also gereinigt.
Abwasser einfach so in die Landschaft zu entsorgen stellt einen Verstoß gegen das Wasserhaushaltsgesetz dar und erfüllt damit einen Straftatbestand. Wer keine Geldbuße im fünfstelligen Bereich riskieren will, sollte sich sehr genau überlegen, in seinem Kleingarten eine Spültoilette ohne entsprechenden Anschluss an das Abwassersystem zu betreiben.
Die Lösung: Toilette im Kleingarten ohne Wasser

Eine Komposttoilette kommt ohne Wasser aus. Es wird also kein Abwasser produziert, welches entsorgt werden muss. Die Fäkalien werden mit Sägemehl oder Rindenmulch in einem Behälter gesammelt und zusammen kompostiert.
Den entstehenden Kompost kann man auf Baumscheiben oder Staudenbeeten verwenden. Im Gemüsegarten haben Hinterlassenschaften von Fleischessern nichts verloren. Eine solche Komposttoilette, wie in den Bildern dargestellt, kommt mit einer Entlüftung aus. Die Geruchsentwicklung unterscheidet sich nicht von dem, was wir von zu Hause aus kennen.

Eine Abwandlung davon wäre die Trenntoilette, wo der Urin separat gesammelt wird. Die Frage ist, wozu? Auch der Urin muss entsorgt werden, ob man das nun separat oder zusammen mit dem Rest erledigt, macht keinen Unterschied.

Für die Kompostierung eignet sich hervorragend ein geschlossener Behälter. Auch hier tendiert die Geruchsentwicklung gegen null und man sieht dem Komposter seine wichtige Aufgabe von außen nicht an. Ja, menschliche Fäkalien können unter bestimmten Bedingungen zum Düngen kompostiert und im Kleingarten verwendet werden. Allerdings ist die Entscheidung, dies zu tun, von mehreren Faktoren abhängig und erfordert eine sorgfältige Durchführung.
Unbehandelte menschliche Fäkalien können potenziell pathogene Mikroorganismen enthalten, die Krankheiten verursachen können. Daher ist eine sichere Kompostierung wichtig, um diese Mikroorganismen abzutöten. Es gibt spezielle Kompostierungstechniken, wie die thermophile Kompostierung, die hohe Temperaturen erzeugt und somit die meisten schädlichen Mikroorganismen abtötet. Dadurch wird das Kompostmaterial hygienisch, sicher und für den Einsatz im Garten geeignet.
Es ist wichtig, menschliche Fäkalien getrennt von anderen organischen Abfällen zu sammeln, um eine mögliche Kontamination zu vermeiden. Eine ordnungsgemäße Behandlung des Ausgangsmaterials vor der Kompostierung ist notwendig.
Der Kompost sollte nicht direkt auf Gemüse oder Obst aufgetragen werden, die direkt verzehrt werden, um potenzielle Gesundheitsrisiken zu minimieren. Stattdessen ist es ratsam, den Kompost für die Düngung von Zierpflanzen oder nicht essbaren Pflanzen im Garten zu verwenden.
Insgesamt ist es möglich, menschliche Fäkalien zum Düngen zu kompostieren und im Kleingarten zu verwenden, jedoch erfordert es eine sorgfältige Planung und Durchführung, um hygienische und gesundheitliche Risiken zu minimieren und alle relevanten Vorschriften zu beachten.
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